Organ Trio

Manfred Junker Organ Trio (D/CH) 

Mit der 2024 erschienenen zweiten CD „What´s Next?“ des „Manfred Junker Organ Trios“ entwickeln die drei Musiker die Ideen des vorherigen Programms („Look out!“ von 2018) weiter.
Manfred Junkers Stücke bewegen sich zwischen raffinierter Komposition und ideenreicher Improvisation, wuchtiger Dichte und perlender Transparenz, lyrischer Melancholie und zupackendem Groove – die Band zelebriert ein abwechslungsreiches Programm voller unverkopfter Spielfreude und Musikalität im facettenreichen Lineup von Gitarre, Hammond B3 und Schlagzeug.

Manfred Junker studierte an der Jazzschule St. Gallen und war Stipendiat des Berklee College of Music in Boston, wo ihn Lehrer wie Hal Crook, Ed Tomassi, Rick Peckham und Jim Kelly prägten. Er unterrichtet in der Schweiz und tritt regelmäßig mit seinen Bands und Duos (u.a. mit John Stowell), sowie als Solist und Sideman auf. In 15 über die Jahre entstandenen CD-Produktionen setzen Melodie und starke Grooves klare Wegmarken in seiner Musik, die sich dabei immer an der Nachvollziehbarkeit für Kopf und Bauch orientiert!

Thomas Bauser spielt seit vielen Jahren in Clubs und auf Festivals vorwiegend in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Konzertreisen und Festivalauftritte führten ihn darüber hinaus nach Frankreich, Italien, Spanien, Bulgarien, China, USA und Brasilien.
Neben seinen eigenen Bands spielte er mit internationalen Musikern wie Alex Sipiagin, John Swana, Lousiana Red, Gary Barone, David Friesen, Peter O´Mara, Jason Marshall, Bert Joris, Tino Gonzales, Matthias Bergmann, Axel Fischbacher, Annie Whitehead, Cecile Verny, toktoktok uvm. In seiner Wahlheimat Freiburg im Breisgau initiierte er die Reihe „Hammond Jazz Night“ bei der er regelmäßig Gastsolisten der nationalen und internationalen Jazzszene begleitet 
Seit 2013 hat er einen Lehrauftrag für Jazzklavier an der Musikhochschule Freiburg.

Tony Renold kann man zu den sogenannten “Musician`s Musicians“ zählen. Denn obwohl der Aargauer Jazzdrummer in der Schweiz zu den bedeutendsten Vertretern seines Fachs gehört, sind es vor allem die Mitmusiker, die von seinem Können, von seiner Musikalität schwärmen. Er steht seit über 40 Jahren mit international bekannten Musikern wie Franco Ambrosetti, Dieter Ilg, David Liebman, Kenny Drew oder Wolfgang Muthspiel auf der Bühne. Als feinfühliger Perkussionist versteht es Renold, die Fieberkurve der Expressivität empathisch mitzuzeichnen. Manchmal reduziert er seine Begleitung auf wenige, sichere Impulse; dann wiederum zieht er Solisten mit schlauen trommlerischen Einfällen in einen lockeren Dialog.
Seine Erfahrung hat er als Professor für Schlagzeug an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) an nachwachsende Generationen weiter gegeben.

CD – Rezensionen zu „What´s Next“ (2024):

Jazzthetik (Heft Mai/Juni 2024)
Schon die ersten Töne dieses Albums machen klar: Hier sind drei absolute Könner am Start, die knackig und funky swingen und grooven können, und das im warmem Trio-Sound und in klarer Jazz-Sprache. Manfred Junker hat die Stationen Klassikgitarre, Rock-Bands und ein Studium an der Jazz-Schule St. Gallen bei Peter Eigenmann hinter sich. Dem folgte ein Studium am Berklee College of Music in Boston, das er 1996 mit Diplom summa cum laude abschließt. Heute lebt Manfred Junker in Konstanz als Musiker und Lehrer. 
15 CD-Veröffentlichungen unter eigenem Namen (Solo, Duo, Trio und Quartett) hat er bisher veröffentlicht. What´s Next präsentiert ihn im Orgel-Trio und einmal mehr als einfallsreichen Komponisten und Solisten sowie als Gitarristen, der dem runden warmen Archtop-Ton eine individuelle Note verpasst. Und als Bandleader, der wunderbar arrangiert, interagiert und auch mal sympathisch auf Risiko spielt. 
Auch seine Mitmusiker Thomas Bauser an der Hammondorgel und Tony Renold am Schlagzeug sind einfach absolut großartig: sie erzeugen eine unglaubliche Energie, sehr dezent, ohne auch nur mal ansatzweise zu poltern. Die Aufnahme aus Patrick Tomperts Rossini-Studio in Stuttgart ist sehr gelungen und hat eine ganz eigene Räumlichkeit, die sehr gut zu Junkers oft extrem lebendigem gitarristischen Ansatz passt. Ein wunderbar eingespieltes Trio kann man hier genießen.
Lothar Trampert

Schwäbische Zeitung (24.04.2024)
(…)So überrascht die neueste, 15. Einspielung mit Leichtigkeit, entspanntem Spiel, wunderbar hörbar auch in heavy rotation. Im aktuellen Organ Trio wirken Thomas Bauser an der Hammond-Orgel sowie Tony Renold an den Drums mit. Sensibel, aufeinander hörend, auch mit packendem Drive. Alle Stücke stammen von Manfred Junker, er pflegt die Tradition der „klassischen“ Jazzgitarristen, führt sie ins Jetzt. Auch ins Swingen kommen die drei, das erinnert an die wegweisenden Hammond-Trios der 1960er, 70er-Jahre. Macht Freude (…).
Bernd Guido Weber

Jazzthing (Heft April/Mai 2024)
Der Gitarrist MANFRED JUNKER lebt in Konstanz am Bodensee. (…)er hat gerade ein Album, „What’s Next“, auf dem Markt, das mit der Besetzung Gitarre, Hammondorgel (Thomas Bauser) und Schlagzeug (Tony Renold) ganz der Jazztradition verpflichtet ist.
Erdig groovend ziehen die drei ihre Schleifen über den zehn Originals des Bandleaders. Die Hammond faucht und schnauft und die Gitarre phrasiert eloquent über die Akkorde hinweg, während das Drumset unerschütterlich swingt.
Martin Laurentius

Jazz´halo (April 2024)
Nicht nur auf den Spuren von Legenden des Gitarren-Jazz
Der Name des Trios ist Programm, wenn man so will. Das bedeutet, dass der Hammond-Orgel ebenso viel Raum eingeräumt wird wie der Gitarre. Teilweise gehen beide Instrumentalisten eine sehr enge Verbindung ein, folgen sich in den jeweiligen Phrasierungen. Gleich zu Beginn hören wir die Komposition, die auch dem Album den Namen gab. Manfred Junker erleben von Anfang bis zum Ende des vorliegenden Albums auf den Spuren der Legenden des Gitarren-Jazz, ohne jedoch Jim Hall, Joe Pass oder Attila Zoller zu kopieren. Bei dem Eröffnungstitel „What’s Next“ ist das bisweilen rauschende und schwirrende Schlagwerkspiel nicht zu überhören. Getragen wird das Stück jedoch von dem umsichtigen und sehr dicht gewebten Saitenklang. Im Hintergrund agiert der Orgelspieler an einer wabernden Hammondorgel. In seinem Solo weckt Thomas Bauser durchaus Erinnerung an den Großmeister der Hammondorgel Jimmy Smith. Feinste Orgelklänge vermischen sich mit einem Klangkonglomerat, das durch das Zusammenspiel von zwei Manualen, Zugriegeln und Fußbass entsteht. Angelehnt an den Duktus einer Ballade kommt „Nobody Else“ daher. Auch in diesem Stück agiert der Drummer ganz und gar nicht leise, sondern lässt die Becken seines Schlagwerks schwirren, derweil der Gitarrist Manfred Junker melodiöse „Klangstrecken“ zelebriert. Das ist dank des feinen Saitenklangs ein akustischer Hochgenuss. In die Fußstapfen des Gitarristen tritt der Orgelspieler, der nachfolgend solistisch auftritt. Dabei lässt der Organist einen Klangteppich entstehen, der sich an den Phrasierungen des Gitarristen orientiert. Nicht nur an die hohen Bünden setzt der Gitarrist im Weiteren seine Finger, sondern auch an die, die eher an Alt- und Tenor-Stimmen denken lassen. Auch das Kristalline und Zerbrechliche entlockt Junker seinem Saiteninstrument.
Mit dahingleitenden Saitenklängen eröffnet „Young Hearts“. Dazu tritt dann der Organist und entlockt seinem Instrument einen „hochflorigen Klangteppich“. Voll ist der Tastenklang der Manuale. Beim Hören muss man durchaus auch an Songs von Singer/ Songwritern denken, die bereits in den 1970er Jahren verstanden, ein Publikum durch mehrstimmigen Gesang zu überzeugen. Man denke dabei unter anderem an die australische Band „The Seekers“. Gefolgt wird der Song über „Junge Herzen“ von „Celebrations“, einer eher getragenen Komposition. Bei dieser vereinen sich die Stimmen von Gitarrist und Organist, ähnlich wie bei A Capella, oder? Ja, der Organist darf sich auch in diesem Stück solistisch ausleben, auch jenseits eines wabernden, „schluchzenden“, „seufzenden“ und schwirrenden Orgelklangs.
Nach „Risky“ hören wir „Perfect Day“. Die Klänge des Gitarristen gleichen sich hebenden Nebelbänken, sind bildlich mit vorbeiziehenden Schleierwolken zu vergleichen. Hört man dem Spiel von Manfred Junker aufmerksam zu, dann erlebt man laue Klangwinde, muss an Frühling und Sommer mit expressiven Farbgebungen zwischen Gelb und Rot denken. Mit Blues- und Funkeinfärbungen kommt „Keep The Change“ daher. „You Know Now“ – sehr funky strukturiert und durch eine bassstarke Hammondorgel geprägt – ist noch nicht der Abschluss des sehr hörenswerten Albums, sondern „Where Do We Go?“: Auch in diesem Stück erleben wir Bluesklänge, dank an Manfred Junker. In den Blues-Modus stimmt auch der Organist ein. Zugleich hört man aber auch ein „swingendes“ Drumming, oder?
Ferdinand Dupuis-Panther 

CD – Rezensionen zu „Look out!“ (2018):

Manfred Junker spielt seit dem 12. Lebensjahr Gitarre. Mit 16 Jahren zog es ihn mehr und mehr zum Jazz, nach einem klassisch ausgerichteten Gitarrenunterricht und frühen Erfahrungen in Rockbands. Sein Studium führte ihn in den 1990er Jahren nach St. Gallen und ans Berklee College of Music in Boston. Zurzeit lebt er am Bodensee und unterrichtet in der Schweiz. Junker hat unterdessen 13 CD-Veröffentlichungen vorzuweisen. Mit der Organistin Elisabeth Berner und dem Drummer Tony Renold hat er „Look out!“ eingespielt. Die Zusammensetzung des Trios ist von der instrumentalen Besetzung her für ein Trio eher ungewöhnlich.
„Oddity“, „Taking Care“ und „Look Out!“ heißen die ersten drei Kompositionen von Junker zu Beginn des vorliegenden Albums. Bereits nach den ersten Takten des Eröffnungsstücks wird deutlich, dass der Gitarrist seine Sequenzen in großen Bögen angelegt hat und diese über dem flauschigen Klangteppich schweben, den die Organistin ausgerollt hat.
Zeitweilig hat man den Eindruck, dass bei „Oddity“ der Orgel die Rolle des Kontrabasses zufällt, allerdings nicht in den solistischen Passagen, die auch klangliche Höhenflüge erklingen lassen. Und das alles ist obendrein noch groovy und teilweise in der Tradition von Jimmy Smith, oder? Sobald Manfred Junker sich wieder des Themas annimmt und dieses mit feinen klanglichen Schleifen und Schlingen versieht, fühlt man sich der Traditionen der Jazzgitarre im Sinne von Jim Hall und Joe Pass sehr nahe.
Dieser Traditionsbezug schlägt sich auch in „Taking Care“ nieder. Strukturell gleicht das Arrangement des Stücks dem Eröffnungsstück. Den Zuhörer umweht ein laues Klangwindchen Dank an das Fingerspiel von Manfred Junker. Das franst nie aus, verwässert nicht, sondern setzt Akzente auf den Punkt. Vibrierend ist das, was die Organistin zum Gelingen des Stücks beiträgt. Dabei verfängt sie sich auch in tieftönigen Gefilden, lässt Klangwogen auf- und niedergehen. Dazu vernehmen wir intensives Blechgeschwirr, wenn die Becken durch den Drummer in Schwingungen versetzt werden. Ein Hauch von Blues und Groove liegt in der Luft. Nicht der Gitarrist des Trios, sondern die Organistin eröffnet „Look out!“. Mit pastellfarbigen Weichzeichnungen ließe sich umschreiben, was an unser Ohr dringt.
In gleichem Fahrwasser gleitet auch Manfred Junker mit seinem Saiteninstrument dahin. Wie auch zuvor steht die Schönheit des Melodischen im Fokus. Um ein Bild zu bemühen, könnte man die Musik mit im Wind kreuzenden Seglern auf kabbeligem Wasser in Verbindung setzen. Tusch und nochmals Tusch sowie schimmernde Klänge der Gitarre – das macht nicht allein den Beginn von „Camouflage“ aus. Ausgefeilte Klangflächen sind nicht nur in „Camouflage“ auszumachen, sondern auch in dem durchaus als temporeich zu bezeichnenden „Lean Cuisine“. Schließlich heißt es zum Schluss „Quiet One“. Sphärenklang steigt langsam aus dem Off auf. Zwischen Oboen- und Flötenregister changiert dann das, was die Organistin uns hören lässt. Teilweise vernimmt man kristalline Klangmomente und ein Beckenrauschen. Ganz still ist es entgegen nie, auch und gerade dann nicht, wenn sich Manfred Junkers weiches Klanggewebe mit dem Klangflor der Orgel vereint. Doch eine meditative Ausstrahlung besitzt das Stück schon.
© ferdinand dupuis-panther  (jazzhalo.be September 2020)

Namensgeber Manfred Junker spielt, entgegen dem Eindruck, den der Name des Ensembles vermuten lässt, nicht die Orgel, sondern frönt seit jeher der Gitarre. Schwerpunkt in seinem Spiel ist seit dem 16. Lebensjahr der Jazz, der auch Inhalt seines Studiums war. Ein Stipendium am Berklee College of Music lässt erahnen, dass Junker sein Studium ernst genommen hat. Look 0ut ist keine leichte Kost. Das hat weniger mit Sperrigkeit zu tun, denn es swingt dank Drummer Tony Renold stets lässig um die Ecke, Junker bewegt sich aber harmonisch weit abseits dessen, was man „gefällig“ nennen könnte. Spannend sind die Flüssigkeit seines Spiels und Junkers Interaktion mit Organistin Elisabeth Berner. Anspieltipp: „The Groove Thing“ mit ultralässigem Intro-Groove-Lick.
Stephan Hildebrand „Guitar“ 03/2019

Für Manfred Junker ging ein Traum in Erfüllung. In den Rossinistudios Stuttgart hatte der bekannte Jazzgitarrist endlich die Gelegenheit zum Spiel im Trio mit Orgel und Schlagzeug bekommen. Lange Zeit als Solist oder im Duo unterwegs, genoss er die Session im letzten Jahr ganz besonders. Mochermusic veröffentlichte am 16. März nun das Ergebnis dieser intensiven Arbeit.
Look Out! heißt das Album. Mit von der Partie waren Elisabeth Berner an der Orgel, Tony Renold am Schlagzeug und der mittlerweile zum Urgestein der deutschen Jazzgitarristenszene avancierte Manfred Junker.
Vor dem Soundcheck ein paar Details zu den Musikern.
Manfred Junker studierte an der Jazzschule St. Gallen und war Stipendiat des Berklee College of Music in Boston. Hier prägten ihn besonders Hal Crook, Ed Tomassi, Rick Peckham und Jim Kelly. Aktuell unterrichtet er noch in der Schweiz und tritt regelmäßig live auf. „Look Out!“ ist bereits die dreizehnte CD-Produktion unter eigenem Namen.
Elisabeth Berner wurde als klassische Organistin ausgebildet. Bei ihren Projekten widmet sie sich unter anderem Jazzimprovisationen auf der Kirchenorgel. Eine spannende Verbindung. Auch Berner ist als Dozentin an einer Hochschule tätig. In Basel unter anderem für Klavierimprovisation.
Der dritte im Bunde, Tony Renold, ist seit über 40 Jahren als Schlagzeuger mit Musikern wie Franco Ambrosetti, Dieter Ilg, David Liebman, Kenny Drew, Wolfgang Muthspiel oder Jimmy Woode auf internationalen Bühnen präsent. Als typischer Perkussionist versteht er es wie kein zweiter, sich in die Gefühlswelt seiner Mitstreiter hinein zu versetzten. Renold ist Professor für Schlagzeug an der Zürcher Hochschule der Künste.
Frisch und verspielt
Schon von der hochkarätigen Besetzung geht ein besonderer Reiz aus. Hier wirkt nichts zufällig oder unpassend. Manfred Junker, Elisabeth Berner und Tony Renold präsentieren die zehn exklusiv für „Look Out!“ komponierten Stücke mit beeindruckender Leichtigkeit. Frisch und verspielt ohne jede Strenge ist hier eindeutig Musik-Genuss angezeigt. Anspruchsvoller Jazz einmal abseits von Trompete oder Saxophon. Insbesondere Elisabeth Berner vermag mit ihrer Orgel zu begeistern. Sie begründet damit den überaus beruhigenden Charakter der Platte.
Christian Kautz/likehifi.de (28. April 2018)

Die Wunschbesetzung eines Trios mit Orgel und Schlagzeug zählt zu den Träumen des Konstanzer Gitarristen Manfred Junker, die er sich jetzt erfüllt hat. Mit dem versierten Schweizer Schlagzeuger Tony Renold und dessen junger Landsfrau Elisabeth Berner an der Orgel hat er zwei Musiker gefunden, die sich lustvoll in diesen Sound stürzen, der seine große Zeit in den 1960er- und ´70er-Jahren mit Protagonisten wie Jimmy Smith, „Big“ John Patton, Richard „Groove“ Holmes und Dr. Lonnie Smith hatte.
So gelingt es dem Trio, ausgedehnte Funk-Monster wie „Taking Care“ in zehn Minuten zu zähmen, aber auch stimmungsvolle Balladen wie „Gloomy Brightness“ (alle Stücke stammen aus der Feder des Bandleaders) mit ausreichend Glut zu versehen.
Die zehn Kompositionen bieten genügend Abwechslung, um auch den Gelegenheitshörer bei der Stange zu halten, und sind eine einmalige Spielwiese für den Gitarristen.
Jazzthing (04/2018)

Der Bopper vom Bodensee hat sein neuestes Album mit Organistin Elisabeth Berner und Drummer Tony Renold eingespielt — im klassischen Orgel-Trio also. Nur Eigenkompositionen von Gitarrist Manfred Junker wurden interpretiert. In anderthalb Tagen war dieses vielseitige Album eingespielt, inklusive Video-Produktion. Swingende, soulige Grooves, Balladen und schnelle Bop-Nummern sind zu hören — und immer kommt Manfred Junkers sympathische gitarristische Handschrift durch: Irgendwie zurückgenommen, dezent, aber dabei trotzdem auch irgendwie sehr bestimmt auf den Punkt. Junker studierte an der Jazzschule St. Gallen und war u.a. Stipendiat des Berklee College of Music in Boston. ‚Look Out!’ ist seine dreizehnte CD-Produktion. Gelungen.
Lothar Trampert/Gitarre & Bass (04/2018)

Zwölf eigene Alben hat’s gebraucht, bis er sich seinen Herzenswunsch erfüllen und zusammen mit zwei Schweizer Mitstreitern sein Orgeltrio-Album machen konnte, Elisabeth Berner an der Orgel und Tony Renold, dr. Und wer weiß: Vielleicht ist es der Ersteren Herkunft von der Klassik und dem Jazzspiel auf Kirchenorgeln, die diesem Debüt des Konstanzer Jazzgitarristen Manfred Junker den gewissen, sagen wir: milden Touch verleiht. „Look Outl “ warnt nun mal mitnichten vor Sprengungen oder Tretminen. Manfred schrieb alle zehn Stücke. ln „Oddity“ mit seinem merkwürdig steil aufragenden Themenende bleibt das Gitarrensolo noch zu tastend, zu viel Kriegel, zu wenig McFadden, und das folgende „Taking care“ (10:36) braucht zu lange, bis seine lmprov fett und voll genug wird. Anders dann der Song „Look out!“: Der enthält ganz einfach alles, was das Trioformat g, org, dr braucht.
Die zweite Programmhälfte nimmt an Fahrt auf; im allzu kurzen „Camouflage“ wagt sich Manfred endlich aus der Deckung, gottlob weder mit Wah-wah (wie in „The groove thing”) oder Vibrato (in „Gloomy brightness”), sondern – als Komponist wie als Solist – freier, offener, gelöster. „Never mind” bietet wieder ein gutes, griffiges, originelles und langes Thema und „Lean cuisine“ ein noch besseres Thema (und den Top-Titel des Albums!). Schade nur, dass die Ballade „Quiet one“ als abschließendes Orgel-Feature doch nochmals auf den Punkt stößt‚ der dieses Album in summa so schwer abschätzbar macht: die überwiegende Behutsamkeit, das Zuwenig an Risikobereitschaft (zumal seitens der Organistin, deren kluge Rücksichtnahme die Gitarre so weit nach vorne zwingt, wo sie in ihren Soli am exponiertesten ist). Andererseits ist Tony Renold zu danken, der wichtige Akzente in das süddeutsch-schweizerische Freundschaftsspiel hineinspielt: das gesunde Quäntchen Unruhe als belebendes Kontrastmittel wider die große Harmonie. 
Alexander Schmitz (Jazzpodium Mai 2018)(Bemerkung: Soll noch einer sagen, dass ich von Alexander Schmitz immer automatisch super Kritiken bekomme…- aber das zeichnet ja guten Journalismus aus, dass er unabhängig von persönlicher Sympathie nicht immer reflexartig lobhudelt, sondern auch mal kritisiert!
Dass ich inhaltlich da nicht einverstanden bin, ist natürlich logisch – z.B. fehlende Risikobereitschaft ist so ziemlich das letzte, was ich mir/uns vorwerfen würde. Und dass ich (dezent!) Effekte benutze, um gegen die riesige Soundvielfalt der Orgel „anzustinken“, ist Geschmack- und Ansichtssache, genauso wie die Frage, wie lange ein Solo brauchen darf, etc…Schön ist ja, dass sich da jeder eine eigene Meinung bilden kann).

Manfred Junker luftig-elegant
Der Jazzgitarrist Manfred Junker ist ja hoch virtuos und legt regelmäßig bemerkenswerte CDs vor. Dabei präsentiert er sich meist als introvertierter Musiker, im Zusammenspiel mit John Stowell fast feinstofflich. Umso überraschender die neue CD, eingespielt in nur eineinhalb Tagen im Rossini-Studio Stuttgart.
Dabei sind der Drummer Tony Renold, Professor an der Zürcher Hochschule der Künste, sowie die Organistin Elisabeth Berner, Dozentin an der Musikhochschule Basel.
Fast ein schwyzerisches Trio also, denn der Wahl-Konstanzer Junker lehrt ebenfalls bei den Eidgenossen. Da swingen Junkers zehn Kompositionen luftig-elegant, unverkopft, machen gute Laune. Tony Renold glänzt mit feinfühliger Percussion, ein Mann, der sein Können in den Dienst der Band stellt, nicht sein Ego pflegen muss. Elisabeth Berner lässt die gute, alte Hammond B3 mal lyrisch erklingen und peitscht auch mal zum Höhepunkt.
Scheu vor Mainstream hat sie keine, das macht die Aufnahme locker. Einfallsreiche Kompositionen, transparenter Sound – aber bitte nicht auf dem CD-Player in der Küche hören, sondern auf einer anständigen Anlage. 
Bernd Guido Weber, Schwäbische Zeitung, 04.04.2018

(…) Zu dritt ist auch das Manfred Junker Organ Trio. Der Konstanzer Gitarrist wird nächstes Jahr fünfzig und hat sich schon mit 16 Jahren dem Jazz verschrieben, aber es hat dann doch eine Weile gedauert, bis er sich mit „Look out!“ einen alten Wunsch erfüllt und ein Trio aus Gitarre, Orgel und Schlagzeug zusammengestellt hat. Auf seiner Website versichert Junker: „Noch nie hatte ich ein so gutes Studioerlebnis wie mit Elisabeth Berner und Tony Renold.“ Das ist der in den Stuttgarter Rossinistudios aufgenommenen CD anzuhören.
Die musikalische Qualität des ausgesprochen entspannten, teilweise aber auch durchaus flotten Albums ist zwar keine Überraschung, schließlich ist Berner Dozentin für Klavier an der Basler Hochschule für Musik und Renold, Professor für Schlagzeug an der Zürcher Hochschule für Künstler, hat schon mit einer Vielzahl internationaler Jazzgrößen zusammengearbeitet. Trotzdem ist es nicht selbstverständlich, dass drei derartige Ausnahmekönner auch als Trio so gut funktionieren; die Aufnahmen waren schon nach eineinhalb Tagen fertig. 
Tillmann P. Gangloff/Südkurier 10.03.2018