Videos
2024: We´ll be together again, Étude for W.S., Crazy she calls me , Emily
2023: Bluesette, Memories Of You, The Switch
2022: Moon River, If you never come to me (Inútil paisagem), My Ideal, Angel Eyes, Send in the Clowns, Polkadots and Moonbeams
2021: Caminhos Cruzados, Danny Boy, Morning Glory, Dream of you, Corcovado
2020: Konzert im Palmenhaus der Insel Mainau mit sieben Stücken
2019: Demos mit einer klassischen Gitarre von Urs Langenbacher: Moonglow, Dreamsville
Demos mit der neuen Semiakustik von Joe Striebel: Triste, Skylark, Darn that dream
2015: CD „After All These Years“:
Video mit Interview und Songausschnitten auf deutsch / Video with interview and song-samples with English subtitles
Video-sampler mit vier Songs; komplette Version von „50 Ways to Leave Your Lover“.
Videos 2013: St. Thomas
2012: I´m So Tired/Goodnight Good Times, Bad Times (Led Zeppelin)
In seinem Soloprogramm spielt Junker neben Titeln aus seinen beiden Solo-CDs (Alone bzw. After All These Years…the Music of Paul Simon) auch Jazz-Standards. Seine abwechslungsreiche, virtuos gespielte Musik ist von einem ganz eigenen, feinen Stil geprägt. Sie setzt vor allem auf sensible Stimmungen und interessante Arrangements und gefällt auch jenen, die bislang zu Jazz keinen Zugang gefunden haben.
Manfred Junkers Auftritte sind eine fesselnde Reise in die Möglichkeiten der Sologitarre – wirklich SOLO ohne Loops und anderer Tricks!
Rezensionen zu: After All These Years – Manfred Junker Plays the Music of Paul Simon
Balance auf dem schmalen Grat
Mit Coverversionen und Tributes ist es immer so eine Sache. Entweder man ist zu wenig kreativ im Umgang mit der Musik – dann klingt es wie das sklavische Nachbeten eines Vorbildes statt nach tatsächlich eigener Musik. Oder man ist ein wenig zu kreativ – mit der Gefahr, dass man zwar eigene Musik macht, aber das Vorbild unkenntlich wird und dadurch die zweite Bedeutungsebene, die sich durch den Bezug zum Original ergibt, verschwindet. Wie man den schmalen Grat dazwischen trifft, macht der Konstanzer Gitarrist Manfred Junker auf seiner aktuellen CD „After All These Years“ vor – mit Musik von Paul Simon.
Junker, der schon 2013 mit seiner Gruppe Journey Within und Sängerin Barbara Balzan der Musik von Bill Evans und 2008 mit Bassist German Klaiber den Kompositionen von Charlie Chaplin Denkmäler auf CD gesetzt hat, geht dieses Mal allein zu Werk. Und er vollbringt das Kunststück, sich die Musik von Paul Simon, die ihn schon seit Jahrzehnten begleitet, anzueignen, ohne den Bezug zum Original zu verlieren. Schon die Eröffnungsnummer „50 Ways To Leave Your Lover“ zeigt, wie aus der Übersetzung in die eigene Musiksprache etwas Neues entstehen kann, und nimmt den Hörer von den ersten Takten an für diese Scheibe ein. Gleiches gilt beispielsweise für „You Can Call Me Al“, dem Song mit dem markanten Einstiegsriff, der auch 30 Jahre nach seinem Erscheinen nach wie vor auf Radio-Playlisten vertreten ist.
Dass Junker ein technisch versierter hervorragender Musiker ist, kommt für Kenner nicht überraschend. Doch auf „After All These Years“ nutzt er die ganze Bandbreite seines Instruments auf sehr umfassende Weise – variable Klangfarben, dezente Grooves, mächtige Sogwirkungen, souverän mehrstimmiges Spiel, Kontrapunkt, alles ist hier zu haben. Junker macht aus den Songs von Paul Simon, die grundsätzlich eher der Pop-Ästhetik verpflichtet sind, eine Reihe von sorgfältig durchgestalteten Jazz-Juwelen. Eine perfekte Scheibe für alle Freunde der musikalischen Feinheit – ihr ist viel Publikum zu wünschen.
Stephan Freissmann/Südkurier
Was kann dabei herauskommen, wenn man die Musik eines Giganten neu arrangiert? Die Kompositionen von Paul Simon kommen ja auf allen Aufnahmen, die er gemacht hat, in sehr schönem Gewand daher, auch seine raffinierten Begleit-Compings sind stets als eigene Werke geschützt, denn Herr Simon ist ein sehr guter Gitarrist, dessen Arbeit nicht weniger als epochal bezeichnet werden kann.
Nun gibt es ein Album des produktiven Jazz-Gitarristen Manfred Junker, für das die Werke Paul Simons Pate standen, auf dem er zudem auch noch exklusiv auf der Archtop-Gitarre unterwegs ist. Ein Marketing-Trick nach dem Motto „nehmen wir mal einen berühmten Musiker und zerfleischen seine Musik, der große Name wird´s schon richten“?
Nein, ganz und gar nicht. Mit großem Respekt nähert sich Junker der eigentlich schier unmöglich zu bewältigenden Aufgabe und bringt in seinen Solo-Gitarren-Arrangements Melodie, Begleitung und die perkussive Rhythmik gleichzeitig zum Klingen, und das klingt wirklich hervorragend.
Junkers Fingeranschlag ist ausgereift und seine tiefer gestimmte Striebel-Gitarre wurde zusätzlich mit einem Mikrofon aufgenommen, was der Musik nicht nur gut steht, sondern für das Thema Grundbedingung ist. Los geht´s mit „50 Ways To Leave Your Lover“, und da ist man gleich gespannt, ob es möglich ist, den treibenden Groove eines Steve Gadd alleine auf der Gitarre zu erzeugen. Ist es natürlich nicht, aber das macht nichts, denn Junker umschifft diese Klippe, indem er eigene Ideen einbringt und erst gar nicht versucht, den Drum-Groove zu imitieren. „Still Crazy“ oder „Bridge Over Troubled Water“ sind weitere Stücke auf dem gelungenen Album, die bezeugen, dass Junker auf sehr hohem Niveau arbeitet. Eine Jazz-Aufnahme ist das allerdings nicht, denn Improvisation oder ungeplante Variation finden hier eher am Rande statt. Hut ab!
Peter Autschbach/Akustik Gitarre
Der Jazz-Gitarrist vom Bodensee „Plays The Music of Paul Simon“. Das tut er nur in Begleitung seiner Joe-Striebel-Archtop, instrumental, mit toller Technik, die im Hintergrund von viel Gefühl und einer spürbaren Liebe zu dieser Musik steht.
Dadurch kann Manfred Junker auch in zu oft gehörten Simon-Gassenhauern wie „50 Ways To Leave Your Lover“, „You Can Call Me Al“ oder „Bridge Over Troubled Water“ mit seinen eigenen Versionen überzeugen – das sogar bei kassenärztlich anerkannten Simon&Garfunkel-Allergikern.
Junker spielt lebendig und manchmal auch auf Risiko; aber Groove ist immer wichtiger als Click, Click, Click nachbetendes Timing. In jedem Bereich des Lebens, auch im beruflichen. Grüße nach Süddeutschland: Guter Gitarrist!
Lothar Trampert/Gitarre&Bass
Sechs Jahre hats gedauert von „Alone“ bis zu Paul Simon. „Alone“ war Manfred Junkers erste Solo-CD, ein Mix aus eigenen Songs und anderen aus etlichen Schubladen. Weder die Songs, noch der Konstanzer hatten Schaden genommen, im Gegenteil: Es tat beiden Seiten gut.
So gut, dass 2015 der Jazzgitarre das ganze Programm überlassen wird, obwohl wieder gar nicht immer nur Jazz herauskommt. Und nun lässt sich bewundernd und ausgiebig genießen, was es 2009 schon in Teilen (neben der akustischen Steelstring) zu genießen gab: Manfreds Fingerstyle, von Haus aus eine akustische Expertise, macht auf ganz eigene, eben Junkersche Weise zart und zugleich kraftvoll aus dem Standessymbol der Jazzgitarristen, der Archtop, ein veritables Miniorchester.
Die buchstäbliche vielstimmige Junkersche Arrangier- und Spielweise verdient zuvörderst Aufmerksamkeit, weil sie gleich viel Treue zur Musik Simons wie zu dem hält, was Jazz ausmacht – Improvisation,Variation, Seele, harmonisches Raffinement und das Timing (das Jazz-Gasthörer gelegentlich schwindelig machen könnte).
Vier Anspieltipps für zwölf Songs: „Still crazy after all these years“, das schöne alte, zarte „Old friends“, das unkaputtbar omnipräsente „Bridge over troubled water“ und „Nobody“, repräsentativ für ein Programm, das zu Manfred Junkers schönsten überhaupt gehört.
Alexander Schmitz/Jazzpodium
Nein, ein Partykracher ist diese CD nicht, will sie auch nicht sein. Kuschelmusik ist es auch nicht. Manfred Junker, virtuoser Jazzgitarrist aus Leutkirch mit Wohnsitz in Konstanz, interpretiert elf Kompositionen von Paul Simon in seinen eigenen Stil. Solo, auf seiner Archtop-Gitarre. So nahe am Original, dass man einige Stücke als Ohrwürmer mitnehmen kann. Der Opener „Fifty ways to leave your lover“ beginnt obertonreich, mit Flageoletts. Es folgen irre Griffkonstruktionen, über die wohl jeder Gitarrero staunt. Nicht überhörbar sind Junkers Wurzeln im Bop und natürlich seine klassische Ausbildung. Eine intellektuell-musikalische Auseinandersetzung, mit schönen Momenten, etwa bei „Bridge over troubled water“. Diese zwölfte CD Junkers wurde in den Rossini-Studios Stuttgart von Patrick Tompert und dem Schramberger Musiker Arno Haas aufgenommen: ein sehr direkter, präsenter Sound. Als setze man daneben.
Bernd Guido Weber/Schwäbische Zeitung
Konzertkritiken und Rezensionen zur CD „Manfred Junker: Alone (Solo Guitar)“
Schierer Minimalismus haut vom Hocker
Von Peter Morlok, Schwarzwälder-Bote, Horb, 19.02.2015
Während man allerorten am politischen Aschermittwoch verbal auf die Konkurrenz eindrosch, ging es im Horber Klostersaal, wie immer, friedlich zu.
Das „Projekt Zukunft“ hatte zu einem mehr als außergewöhnlichen Gitarrenkonzert mit dem Konstanzer Musiker Manfred Junker eingeladen.
Junker ist kein Unbekannter im Kloster, war er doch zuletzt 2007 – noch vor der Jazz-Flaute, die sich inzwischen glücklicherweise gelegt hat – hier zu Gast. Damals kam er in Begleitung, bei seinem jüngsten Auftritt dagegen „Alone“. „Alone“ also Allein, so heißt sowohl sein Soloprogramm als auch die zum Programm gehörende CD aus dem Jahr 2009.
Aber eigentlich stimmt dieser Titel nicht. Junker kam nicht allein und er bleib nicht allein. Begleitet wurde er von einer eigens für ihn angefertigte Archtop-Gitarre, die ihm Joe Striebel in seiner Wolfratshauser Manufaktur baute, und einem fantastischen Röhrenamp, der den vollen, warmen Sound des Instruments erst richtig zu Geltung brachte.
Details, die durch die begnadeten Hände und die herausragende Musikalität des Gitarristen zu einer Symbiose wurde, die Magie ausstrahlte. Dazu kam ein fantastisches Publikum, bei dem sich der Künstler am Ende des Konzerts aufrichtig bedankte. „Wir Künstler sagen zwar immer am Ende des Auftritts, dass unser Publikum ein gutes Publikum war, aber ihr wart große Klasse. Es ist schön, zu spüren, dass ihr meine Musik angenommen habt, dass ihr zugehört habt und mir so die Ruhe gabt, mich auf die Stücke zu konzentrieren“. „Es war ein perfekter Abend – in einer solchen Atmosphäre zu spielen ist fantastisch und macht unglaublich Spaß“.
Gitarristen gibt es massenweise. Gute, schlechte, weltberühmte. Warum folgt also ein Publikum, das einen Querschnitt durch mehrere Generationen repräsentierte, hoch konzentriert – teils mit geschlossenen Augen, den Kopf in die Hände gestützt und mucksmäuschenstill – über zwei Stunden lang einem Mann, der da vorn, nur mit seinem Instrument, im spärlichen Scheinwerferlicht sitzt?
War es die Aura, mit der er sich umgab? Scheinbar introvertiert, ohne große Entertainerqualitäten bei seinen Ansagen auszupacken, spielte er Stück für Stück – jedoch ohne eine Sekunde langweilig zu werden. Es war der schiere Minimalismus, der dieses Konzert so einmalig machte.
Ein Mann und sein Instrument. Sonst nichts. Der Sound stand wie eine Eins, jede Saitenberührung war zu hören und zu sehen und gerade dieses direkte Erleben der atemberaubende Grifftechnik, die jedem „normalen“ Gitarristen unlösbare Knoten in die Finger bringen würde, im Zusammenspiel mit virtuos genutzten Schlag-, Picking- und Zupftechniken zeugten von Instrumentenbeherrschung hoher Güte.
Junker nutzte den Abend, um einige Stücke aus seiner CD „Alone“, aber auch aus seiner gerade im Aufbau befindlichen CD zu präsentieren, auf der er Meisterwerke aus der Feder von Paul Simon (Simon and Garfunkel) einspielt. Mit dem alten Stück „Estate“, das latinmäßig angelegt über die Anlage kam, unterstrich er seine Liebe zur Jazzgitarre und mit dem Klassiker „Bridge Over Troubled Water“ gab es eine Demonstration in Harmonielehre.
Locker schaffen er es zudem, mit einem in sich verschachtelten Doppelstück, das die Beatles unter den Titeln „I’m So Tired“ (Ich bin so müde) und „Good Night“ (Gute Nacht) auf dem legendären weißen Album veröffentlichten, den Saal auch gegen Ende des Konzerts noch hellwach zu halten. Dies spricht für die Qualität dieses Meistergitarristen, der mit filigraner Souveränität zwischen den sechs Saiten seiner halbakustischen Gitarre agierte. Und hätte er „Hänschen Klein“ gespielt, sein Publikum wäre trotzdem bei ihm gewesen.
Peter Autschbach in Akustik Gitarre (1/10):
Mit schöner Regelmäßigkeit veröffentlicht Manfred Junker CDs unter eigenem Namen, wobei er sich bisher meist auf die Begleitung befreundeter Musiker verließ, die ihn bei seinen improvisatorischen Ausflügen unterstützten.
Ein echtes Soloalbum stand bislang noch aus und liegt mit „Alone“ nun endlich vor.
Es zeigt weniger den improvisierenden als den arrangierenden Manfred Junker, dessen geschmackvoll für die Gitarre adaptierte Versionen bekannter Stücke genauso überzeugen wie seine Eigenkompositionen, von denen zwei auf dieser CD zu finden sind.
Das insgesamt recht ruhige Album startet mit „Estate“, das sofort die Ausnahme bildet und einen besonders heißen Sommer mit Tönen beschreibt. Die Popsongs „You’ve got a friend“ und „It’s probably me“ wurden von Junker mit hörbar großem Respekt arrangiert, die Stücke sind inhaltlich viel weniger verändert als die wesentlich individuelleren Versionen der anderen Songs. Sogar der Led-Zeppelin-Klassiker „Good Times, Bad Times“ (von Junker im Cover-Text scherzhaft als „Jugendsünde“ bezeichnet) fand den Weg ins Programm. Manfred Junkers Solospiel scheut keine Klischees, hier gibt es auch mal Dreiklänge. Dadurch klingt die CD insgesamt freundlich (ohne sich anzubiedern) und kann darum auch jenen gefallen, die bislang zu Jazzgitarrenmusik keinen Zugang gefunden haben.
Der Gitarren-Sound ist klasse (alle verwendeten Instrumente – Archtop, Nylon und Stahl – wurden von Joe Striebel gebaut), und Junkers Spiel wirkt inspiriert und abwechslungsreich.
Was will man mehr?
Alexander Schmitz auf www.agas-schmitz.com und im Jazzpodium (September 2009):
Manfred Junker hat ein Solo-Album eingespielt. Und es sich nicht leicht gemacht His Ship – auf sicherem Kurs
Es ist ganz einfach, über Manfred Junkers neue Platte zu schreiben. Schwierig wäre das nur dann, wenn man meinte, sie ausschließlich und konzessionsunwillig aus der Jazzperspektive hören zu müssen. Obwohl: Mit einem Prieslein dialektischer Begabung könnte man des Konstanzers erste Solo-Platte durchaus vollinhaltlich ins Jazzregal argumentieren. Stammt nicht von Frank Haunschild die herzerwärmende Erkenntnis: „Mutter Jazz hat breite Arme“?
Wie gesagt: Das Album „Alone (Solo Guitar)“ [factory outlet records for 901] ist Manfreds Solodebüt, und leicht gemacht hat er es sich absolut nicht. Es gibt ja jede Menge Stürmer-und-Dränger der Gitarre, die unter Realitätsverlust leiden, ohne es zu merken und der Überzeugung sind, fit zu sein für ein Solo-Werk, und dann gnadenlos Schiffbruch erleiden.
Agas hat solche Beispiele in der Vergangenheit ein paar Mal beim Namen genannt und hat sich so unbeabsichtigt aus Freunden oder zumindest Sympathisanten Gegner gezaubert. Sie hatten Gefälligkeiten erwartet, die sie sich nicht verdient hatten. Manfreds „Alone“ mit der hübschen Parenthese „Solo Guitar“, damit das Titelwort von vornherein negative Schwingungen ausschließt, ist Gott sei Dank kein solches Produkt, sondern exakt das, was man eigentlich der künstlerischen Berufsethik als selbstverständlich zuschreibt: die Tat eines überaus selbstkritischen, gründlichen, redlichen und äußerst gewissenhaft zu Werke gehenden Gitarristen von hohen künstlerischen Standards, auf dessen von allen Dubs freigehaltene Arbeit man sich mit angemessener Aufmerksamkeit einlassen sollte, um zu verstehen, was alles in diesen Stücken steckt an technischer Raffinesse und sensibler Musikalität. Merke: Dies ist kein Gefälligkeitsjournalismus! So was treiben wir nicht!
Zwei Titel sind von Manfred selbst, „Morning Mood“, das mit zwei Metren und einem exotischen Superchord-Tuning spielt, und dann „Hymn (for your sweet side“) für seine kleine Tochter. Zum anderen gibt es einen Led-Zeppelin-Song („Good Times, Bad Times“), ein Beatles-Medley der wahrhaft raren Art (aus zwei nicht eher für Covers welcher Art auch immer nicht sonderlich geeigneten Titeln, nämlich „I’m So Tired“ und „Goodnight“!), dann Carole Kings „You’ve Got a Friend“, das schöne, alte „My Sugar is So Refined“ und „My Ship“ und „It’s Probably Me“ von Sting/Clapton/Kamen. Der Starthappen „Estate“ von Bruno Martino ist ein Titel, den Manfred ganz als Jazz-Delikatesse serviert – vielleicht enttäuscht das den einen oder anderen Puristen, der sich wünscht, dass alles so weiter geht und dann frustriert feststellt, dass nicht alles Jazz ist, was da glänzt. Hier ist kein Platz, en detail auf die Arrangements einzugehen. Manfred beeindruckt als Solo-Jazzgitarrist wie als erstaunlich souveräner Fingerstylist im Folk-, Ragtime- und fast Dierkesschem Walking-Bass-Stil. Jedes Stück hat er zu einem gleichsam vielstöckigen Gebäude gemacht, in dem auf jeder Etage pralles Leben pulsiert; zu echten orchestralen Genussmitteln, mal auf der wunderbar sonoren akustischen Flattop, mal auf der Jazzgitarre.
A propos „My Ship“: Wählte man Manfreds Soloalbum als Referenzplatte für Gitarristen mit Soloambitionen, dann dürfte die besagte Schiffbruch-Rate garantiert noch um etliche Opfer wachsen.
Andreas Polte auf www.archtop-germany.de (September 09):
Manfred Junker Alone (Solo Guitar) factoryoutlet 2009
Manfred Junker – g. Einen Vorgeschmack der neugierig auf dieses Werk machte, lieferte Manfred Junker bereits auf seinen letzten CDs. Junker begegnete nun der Herausforderung, eine komplette Solo-CD aufzunehmen mit großer Virtuosität und Geschmack und stellt zehn sehr interessant arrangierte Stücke auf ”Alone” vor. Dabei beweißt er in der Wahl der Stücke in Adaptionen aus Jazz, Pop und sogar Rock, eine großartige stilistische Bandbreite, die die CD zu einem ausgesprochen kurzweiligen Hörgenuss macht. Auch die Auswahl der Gitarren (Archtop-, Flat- & Classic-, alle Striebel) unterstreicht diesen Eindruck. Hut ab! Für Fans von Solo-Gitarre ein Muss. (ap)
Martin Laurentius in Jazzthing (September 09):
Nach einigen Jazz-Veröffentlichungen im Quartett, Trio und Duo bringt der in Konstanz lebende Gitarrist Manfred Junker eine Solo-CD heraus. Und „Alone (Solo Guitar)“ funktioniert tatsächlich – jedoch weniger als Jazz-Album, sondern als ein „Zur-Seite-Schauen“ des Gitarristen auf Pop, Rock und Singer/Songwriter. Zehn Lieder ohne Worte, von „You’ve got a friend“ über „Good Times, Bad Times“ bis zum Beatles-Medley „I’m so tired/Goodnight“, auf verschiedenen Gitarren alleine im Studio gleichermaßen sachlich wie sensibel interpretiert.
Bernd Guido Weber in der Schwäbischen Zeitung (22.09.09):
Manfred Junker ist ein Ausnahmegitarrist, ungemein virtuos, sicher, entspannt.
Und stellt nie sich in den Vordergrund, sondern die Musik.
Nach sieben CDs in Quartett- bzw. Duobesetzung mit beachtlichem Repertoirewert legt Junker erstmals eine Solo-CD vor. Natürlich ohne elektronische Effekte, ohne Loops, Gitarre pur.
Der in Leutkirch aufgewachsene, in Konstanz lebende Junker hat darauf nicht nur Jazzstücke versammelt. Er spielt, neben zwei eigenen Kompositionen, auch Songs, zu denen er einen besonderen Bezug hat. So sind „You’ve got a friend“ von Carole King zu hören, „I’m so tired“ von den Beatles, oder „My ship“ von Kurt Weill. Zupackender wird es naturgemäß bei „Good times, bad times“, stammt schließlich von Led Zeppelin.
Eine virtuose, dabei entspannte CD (…).
Gitarre&Bass (Heft 10/2009):
Die ausschliesslich beim Künstler direkt (über www.manfredjunker.com) erhältliche CD transportiert im Alleingang mit Archtop-, Flattop- und Nylonstring-Gitarren eingespielte Musik:
Jazz-Standards, Popsongs von Carole King, Sting, John Mayer, Lennon/McCartney und einen Rocker: „Good Times, Bad Times“ von Led Zeppelin.
Der Gitarrist aus Konstanz ist ein virtuoser Musiker, der aber vor allem auf sensible Stimmungen und interessante Arrangements setzt, als auf Single-note-Exzesse.
Ein gelungenes Album.
Elisabeth Schwind im Südkurier (08.10.09):
(…) Wer ihn noch nicht kennt, sollte sich zuerst einmal seine neu erschienene CD „Alone“ anhören. Es ist das erste Solo-Album des versierten Jazzers, der schon Vieles gemacht hat – sich aber selten in den Mittelpunkt stellt. „Alone“ ist eine Platte, die sich wunderbar dazu eignet, näher Bekanntschaft mit Manfred Junker zu schließen. Die Auswahl der Songs, die sich Junker interpretierend angeeignet hat, beweist mit Titeln von Kurt Weill über die Beatles bis zu Led Zeppelin eine erstaunliche Bandbreite. Überführt werden sie dann alle in einen feinen und besonnenen Junker-Stil. (…)